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Es gehört zur Mission von SOS MEDITERRANEE, die humanitäre Lage im Mittelmeer an Land zu bezeugen und die Öffentlichkeit auf den Bedarf an Seenotrettung aufmerksam zu machen. In über einem Jahr zeigten wir mit diesem Ziel unsere Fotoausstellung auf sechs wichtigen öffentlichen Plätzen und nahmen Passantinnen und Passanten mit auf eine Reise ins zentrale Mittelmeer. Die Bilder erinnerten daran, dass auch in Zeiten der globalen Pandemie Menschen übers Mittelmeer fliehen und die humanitäre Notlage vor Ort weiterhin anhält. Die Ausstellung zeigte zudem Bilder von Überlebenden der Seenot mit dem Ziel, die Menschen hinter den Zahlen zu zeigen und daran zu erinnern, dass hinter jeder geretteten Person eine Geschichte, Hoffnungen, eine Familie und Träume stecken.

Die Ausstellung zeigt Bilder, die zwischen 2016 und 2018 von Fotografen an Bord unseres ehemaligen Rettungsschiffs Aquarius aufgenommen wurden und wurde von Isabelle Descombes konzipiert. Sie konnte nur Dank der Unterstützung von verschiedenen Partnern in allen sechs Städten gezeigt werden.

Der Genfer Bürgermeister Sami Kanaan nahm an der Vernissage der Ausstellung in Genf teil: «[…] In letzter Zeit ist das Mittelmeer zu einem grauenhaften Friedhof geworden, und es geht weiter. Initiativen wie SOS MEDITERRANEE Schweiz sind vorbildlich, sie sind schwierig, aber unverzichtbar […] Diese Rettungsarbeit muss gegen alle Widerstände fortgesetzt werden. Die Menschlichkeit muss siegen. »

In Bern bildete die Ausstellung den Auftakt zu einer Reihe von Aktionen im Rahmen des Projekts «Beim Namen Nennen – 40.555 Opfer der Festung Europa», das von der offenen kirche bern organisiert wurde. Die Stadt Bern war ideelle und finanzielle Mitträgerin der Aktionen, weshalb Alec von Graffenried an der Vernissage der Ausstellung teilnahm. Er fand starke Worte: «Mir ist wichtig: ‹Wir sind nicht nur für das verantwortlich, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.› (Molière). Wir dürfen uns nicht abwenden, denn wir sind verantwortlich für das Schicksal der Menschen auf der Flucht, im Mittelmeer und anderswo.»

Während die Ausstellung auf dem Bahnhofplatz stand, wurden Gesichter von Überlebenden der Seenot, die in unserer Fotoausstellung gezeigt werden, gezielt verunstaltet. Wir entschieden uns zusammen mit der offenen kirche bern und der Fachstelle für Rassismus der Stadt Bern die Ausstellung stehen zu lassen und Anzeige zu erstattet. Eine kurze Erklärung wurde neben den beschädigten Bildern angebracht.

Dank der grossartigen Unterstützung vieler Freiwilliger konnte die Ausstellung von Bern nach Wabern weitertransportiert werden, wo sie an zwei verschiedenen Orten zu sehen war.

In Luzern war die Ausstellung ebenfalls Teil des Projekts «Beim Namen nennen – 40 555 Opfer der Festung Europa» und wurde zusammen mit der Katholische Kirche der Stadt Luzern gezeigt. Begleitet von Musik der Gruppe Heimatklang und in Anwesenheit des Stadtrates Adrian Borgula wurde die Ausstellung am 24. Juni offiziell eröffnet.

In Zürich konnten wir die Ausstellung zusammen mit der Citykirche Offener St. Jakob zeigen. Finanziell unterstützten wurden wir von der Stadt Zürich. Direkt beim Stauffacher erreichten die Bilder besonders viele Passantinnen und Passanten. Auftakt der Ausstellung war eine Podiumsdiskussion zur Festsetzung ziviler Rettungsschiffe.

Dank einer Partnerschaft mit dem Festival Onirique des Libertés war die Ausstellung vom 1. bis 9. November 2020 auf dem Place de la Louve im Zentrum von Lausanne zu sehen. Die Eröffnung fand in Anwesenheit von Herrn Banskim Iseni, Integrationsdelegierter der Stadt Lausanne und Leiter des Lausanner Integrationsbüros, Sarah Frehner, juristische Mitarbeiterin des Schweizerischen Zentrums zur Verteidigung der Rechte von Migranten und Claire Juchat, SOS MEDITERRANEE, statt. Ein grossartiges Video zeigt die Höhepunkte dieser Veranstaltung.

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