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„Es war beeindruckend zu sehen, wie Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und mit den verschiedenartigsten Erfahrungen zusammenkommen, um gemeinsam dafür zu sorgen, dass kein Menschenleben auf dem Meer in Gefahr gerät.“ 

„Mein Name ist Mar, was in meiner Muttersprache „Meer“ bedeutet“. Für die 30-jährige spanische Seefahrerin ist der Ozean ein Stück Familiengeschichte. „Meine Familie war schon immer mit dem Meer verbunden; mein Vater war Leuchtturmwärter„, erklärt sie. „Ich bin in diesem Leuchtturm geboren und aufgewachsen.“ Das Segeln ist eine Leidenschaft, die Mar schon in jungen Jahren entwickelt hat. Während der Gymnasialzeit arbeitete sie im Sommer als Segellehrerin. Während ihres Studiums der Internationalen Rechtswissenschaften und Menschenrechte an der Universität arbeitete Mar auch weiterhin auf Schiffen und erwarb die erforderlichen Qualifikationen für den Einsatz auf grösseren Schiffen.   

Nach ihrem Universitätsabschluss beschloss sie, sich ein Jahr Auszeit zu nehmen, um die Welt zu bereisen und auf einem der Schiffe von Sea Shepherd, einer Meeresschutzorganisation, zu arbeiten: „Ich dachte, es würde nur eine dreimonatige Erfahrung sein, aber letztendlich habe ich acht Jahre lang für diese Organisation gearbeitet“. Mar begann zunächst als Deckarbeiterin und stieg vier Jahre später zur Kapitänin auf. „Ich habe an unterschiedlichen Projekten auf der ganzen Welt mitgearbeitet: an der Säuberung der Meere, an Patrouillen gegen illegale Fischerei und an Medien-Kampagnen zur Sensibilisierung für Umweltprobleme.“ Im Jahr 2015 begann Mar, die Situation im zentralen Mittelmeer zu verfolgen. „Ich habe an der Universität Menschenrechte studiert und war schon immer an humanitären Themen und Menschenrechtsfragen interessiert.“  

Zwischen zwei Missionen mit Sea Shepherd schloss sich Mar dem Team der Ocean Viking als einer der drei Schnellbootfahrer*innen an. „Für meine erste Mission war das eine fantastische Position. Das schnelle Rettungsboot, zu dem ich gehört habe, wird bei besonders heiklen Einsätzen oder bei besonders dringendem Hilfebedarf zu Wasser gelassen. Normalerweise ist es das letzte Boot, das ins Wasser gesetzt wird. In diesem Boot konnte ich die anderen Schnellboote in Aktion erleben und sehen, wie ein kompletter Rettungseinsatz abläuft“. Mar wird nie vergessen, als sie am 21. April 2023 zum ersten Mal sah, wie 29 Überlebende auf der Ocean Viking ankamen, nach einer äusserst schwierigen Rettungsaktion aufgrund von Dunkelheit und schlechtem Wetter. 

Credits: Ania Gruca / SOS MEDITERRANEE

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