Am 1.April rettete die Ocean Viking 92 Menschen aus einem überfüllten Schlauchboot in int. Gewässern vor Libyen und bekam Salerno als sicheren Hafen zugewiesen.
Ein Rückblick über die 26. Such- und Rettungsmission der Ocean Viking.
Am Nachmittag des 1. April 2023 rettete das Team an Bord der Ocean Viking 92 Menschen aus einem überfüllten Schlauchboot in internationalen Gewässern vor der Küste Libyens. Unter den Evakuierten Personen befanden sich 9 Frauen und ungefähr 47 unbegleitete Minderjährige. Trotz schlechter Wetterprognosen wurde der Ocean Viking Salerno als sicherer Ort für eine Ausschiffung zugewiesen. Salerno befindet sich 450 Seemeilen (~833 km) vom Rettungsort entfernt, was eine lange Seereise bei schlechtem Wetter bedeutet. Der labile Gesundheitszustand der Geretteten wird sich durch diese lange Reise noch weiter verschlechtern, wie wir befürchten.
🔵Kurz nach der heutigen Rettung haben die italienischen Behörden #Salerno als sicheren Hafen für die 92 Überlebenden auf der #OceanViking zugewiesen, in 450 Seemeilen (~833 km) Entfernung. pic.twitter.com/aHnnlS5Ckt
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) April 2, 2023
2.April 2023 auf dem Weg nach Salerno.
Die Ocean Viking ist auf dem Weg nach Salerno, während sich die Geretteten an Bord versuchen sich bei starkem Wind und Regen von den Strapatzen zu erholen.
🔵Während die #OceanViking auf dem Weg nach #Salerno ist, versuchen 92 Überlebenden, die Hälfte unbegleitete Minderjährige, sich inmitten von starkem Wind und Regen zu erholen.@SOSMedCH & @ifrc führen medizinische Untersuchungen durch, aber einige benötigen an Land weitere Hilfe pic.twitter.com/7BgASzVfzt
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) April 3, 2023
Amadou* gehört zu den Überlebenden, die sich momentan auf der Ocean Viking befinden und von der aktuellen Situation betroffen sind. Er ist 17 Jahre alt und alleine unterwegs.
Er wurde insgesamt dreimal in Haftanstalten in Libyen untergebracht und hat viermal versucht dieser Lebenssituation mit einer Flucht über das gefährliche Mittelmeer zu entkommen.
Am Morgen des 4. Aprils 2023 konnten die 92 Überlebenden unserer letzten Evakuierung, darunter 47 unbegleitete Minderjährige, endlich sicher in Salerno (Italien) an Land gehen.
🔵Heute konnten 92 Überlebende, darunter 47 unbegleitete Minderjährige, in #Salerno von Bord gehen. Wir sind froh, dass sie nach der schweren Reise in Sicherheit sind, aber fürchten um weitere Leben im zentralen #Mittelmeer, da noch immer Menschen aus #Libyen fliehen müssen. pic.twitter.com/f2idAFjdOC
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) April 4, 2023
Am Morgen des 25. März bedrohte die von den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) finanzierte. ausgerüstete und ausgebildete libysche Küstenwache die Besatzung des humanitären Rettungsschiffs Ocean Viking mit Schusswaffen. Im Anschluss daran fingen sie rund 80 Menschen, die in internationalen Gewässern in Seenot geraten waren, auf brutale Weise ab um sie unter Zwang nach Libyen zurück zu bringen.
Die #OceanViking entfernte sich, da die Sicherheit der Crew gefährdet war. #SeaBird2 der @seawatchcrew beobachtete den Notfall und sah bei der brutalen Abfangaktion der libyschen Küstenwache Menschen im Wasser. Circa 80 Menschen wurden gewaltvoll nach #Libyen zurück gezwungen. pic.twitter.com/4CEXbTJTvY
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) March 25, 2023
Zusammenfassung der Ereignisse vom 25.März 2023.
Ein Notruf von Alarm Phone meldete ein Schlauchboot, das in internationalen Gewässern vor der Küste Libyens in Seenot geraten war. Bei dem Versuch sich dem Schlauchboot zu nähern und zu helfen wurde das Team von SOS MEDITERRANEE auf der Ocean Viking von der libyschen Küstenwache mit Schusswaffen bedroht.
Das Patrouillenboot 656 der libyschen Küstenwache kam unserem Schiff gefährlich nahe, bedrohte die Besatzung und feuerte Schüsse in die Luft ab. Die Ocean Viking verliess den Ort des Geschehens, da die Sicherheit der Besatzung gefährdet war.
Nach einem gewaltsamen Eingreifen der libyschen Küstenwache wurden etwa 80 Personen unter Zwang nach Libyen zurückgeschickt.
Mehr dazu im Einsatzbericht von Sea Watch.
(Credits: Christian Gohdes / sea-watch.org
