In der Nacht des 21. April 2023 hat das Team an Bord der Ocean Viking in völliger Dunkelheit und bei schlechtem Wetter 29 Menschen aus einem seeuntauglichen Glasfaserboot gerettet, das sich fünf Tage lang in Seenot befunden hatte, davon drei Tage ohne Nahrung.
Ein Rückblick auf die 27. Such- und Rettungsmission der Ocean Viking.
23. April 2023
Die 29 Überlebenden auf der Ocean Viking sind heute Morgen in Bari an Land gegangen. Wir sind erleichtert, dass sie endlich einen sicheren Ort erreicht haben, nachdem sie fünf Tage lang ohne Hilfe und unter katastrophalen Bedingungen auf See im zentralen Mittelmeer verbringen mussten.
🔴 Rettung abgeschlossen! Die 29 Überlebenden sind heute Morgen in #Bari von Bord gegangen. Wir sind erleichtert, dass sie nach 5 Tagen auf See ohne jegliche Hilfe und in schwierigen Bedingungen im zentralen #Mittelmeer endlich einen sicheren Hafen erreicht haben.#OceanViking pic.twitter.com/s6NrbpliGe
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) April 23, 2023
21. April 2023
Zwischen dem ersten Notruf und dem Zeitpunkt, an dem die Ocean Viking das in Seenot gemeldete Boot entdeckte, waren bereits 20 Stunden vergangen. Obwohl sich die Seefahrtsbehörden der Situation voll bewusst waren, versäumten sie es, die Menschen an Bord des Bootes zu retten, welche den Elementen und den sich verschlechternden Wetterbedingungen schutzlos ausgeliefert waren.
Während die Ocean Viking die Menschen in Not evakuierte, kreiste ein maltesischer Hubschrauber über dem Schiff und ein italienisches Patrouillenboot war ebenfalls vor Ort, ohne dass einer der beiden SOS MEDITERRANEE bei der Suche unterstützt oder Hilfe bei der Koordination geleistet hätte.
Kurz nach der Evakuierung bestimmten die italienischen Behörden das 770 km entfernte Bari als sicheren Ort für die 29 Überlebenden auf der Ocean Viking, was eine zweitägige Seereise zur Folge hatte. Mit dem Verlassen des Einsatzgebiets befürchten wir aber, dass noch mehr Menschenleben im zentralen Mittelmeer in Gefahr geraten werden.
20 Stunden vergingen vom ersten Notruf bis die #OceanViking das gemeldete Boot in Seenot fand. Obwohl die Behörden über die Situation Bescheid wussten, haben sie die Menschen in Seenot den Elementen & immer schlechteren Wetterbedingungen überlassen und keine Rettung eingeleitet. pic.twitter.com/MHl5BxSYY7
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) April 21, 2023
Kurz nach der Rettung haben die italienischen Behörden uns das 770 km entfernte #Bari für die Anlandung der 29 Überlebenden zugewiesen, 2 Tagesfahrten entfernt. Während wir das Einsatzgebiet verlassen, befürchten wir, dass im zentralen #Mittelmeer weitere Leben in Gefahr sind. pic.twitter.com/DSIkDqKCJ2
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) April 21, 2023
Credits Foto 1-3: Lucille Guenier / SOS MEDITERRANEE
Credits Foto 4: Céline Martelet / SOS MEDITERRANEE