Neuigkeiten aus dem Einsatz, 2. – 10. Januar: 37 Menschen gerettet und an einen sicheren Ort gebracht

DATUM

Am Montag, 2. Januar, verliess die Ocean Viking den Hafen von Ravenna (Italien), wo sie am 31. Dezember 2022 113 Gerettete an Land hatte bringen können. Da Ravenna an der nördlichen Adria liegt, dauerte die Fahrt zurück ins zentrale Mittelmeer mehrere Tage. Am Samstag, 7. Januar, rettete unser Team 37 Menschen. Kurz darauf wurde der Ocean Viking Ancona, Italien, als sicherer Hafen zugewiesen. Doch dieser liegt 1.575 km vom Rettungsort entfernt4 Tage Fahrt. Ein Antrag für einen näheren sicheren Hafen an die italienischen Seebehörden wurde abgelehnt.

Auf dem Weg nach Ancona musste die Ocean Viking durch einen Sturm und sechs Meter hohe Wellen fahren. Am Abend des 10. Januar konnten die Geretteten von Bord gehen.

Zuletzt aktualisiert am 11.01.2023 um 08:45 Uhr


Chronologie

10. Januar, nachts: Die 37 Überlebenden konnten 1575 km vom Rettungsort entfernt, in Ancona an Land gehen. Wir sind erleichtert, dass sie dach dem extremen Wetter nun sicher sind. Diese widerrechtliche Situation hätte durch die Zuweisung eines näheren Hafens vermieden werden können.

10. Januar, nachmittags: „Das Wetter hat sich mit 40Knoten Wind & bis zu 6m hohen Wellen stark verschlechtert. Dies belastet die 37 Geretteten, die nur knapp dem Tod entkommen sind, zusätzlich. 95% sind seekrank. Dies hätte durch die Zuweisung eines näheren sicheren Hafens vermieden werden können.“

9. Januar: Die Ocean Viking navigiert durch das sich verschlechternde Wetter und versucht, die Geretteten so gut wie möglich zu schützen. Diese Massnahmen sind jedoch begrenzt: „Wir sind besorgt, dass dieses Wetter den körperlichen Zustand der Geretteten verschlechtert.“ Rebecca, medizinische Leiterin.

„Ich wusste, dass es gefährlich war, auf dieses Boot zu gehen, aber welche andere Wahl hatte ich denn?“ Ada* wurde vor 2 Tagen gerettet und befindet sich nun auf der Ocean Viking. Nach 5 Jahren in Libyen verbirgt ihr Lächeln eine Welt des Schmerzes. Sie hat uns ihre Geschichte anvertraut.

8. Januar: Unser Antrag wurde abgelehnt. Obwohl die Wettervorhersage für die lange Fahrt besorgniserregend ist, haben die italienischen Seebehörden Ancona als sicheren Hafen bestätigt. Dies verstösst gegen Seerecht sowie die Interessen der Überlebenden und führt dazu, dass derzeit keine zivilen Rettungsschiffe mehr im zentralen Mittelmeer sind.

7. Januar: Die Ocean Viking rettete in internationalen Gewässern vor Libyen 37 Menschen. Das kleine Schlauchboot wurde am Morgen per Fernglas gesichtet und war überfüllt. Die Menschen sassen auf den Luftkammern. Wir und die IFRC kümmern uns nun um die Überlebenden, die Treibstoffvergiftung und Verbrennungen haben.

Der Ocean Viking wurde Ancona, Italien, als sicherer Ort für die 37 Geretteten zugewiesen. Der Hafen ist 1.575 km vom Rettungsort entfernt – 4 Tage Fahrt. Die Wettervorhersage verschlechtert sich ab Sonntagabend und setzt die Überlebenden starken Winden und rauer See aus.

Darum hat die OceanViking hat die ital. Seebehörden um einen näheren sicheren Hafen für die 37 Geretteten gebeten. Während einer längeren Fahrt schlechtem Wetter ausgesetzt zu sein, könnte sich negativ auf ihren Zustand auswirken und ein erhebliches Risiko für ihre Gesundheit darstellen. Eine Reihe von näheren Häfen im Süden Italiens könnten zugewiesen werden, um die Überlebenden so schnell wie möglich auszuschiffen, wie es das Seerecht vorsieht.


Weitere Informationen zu unserem Einsatz findet ihr bei Twitter oder auf unserem Online-Logbuch. Über unseren Newsletter erhaltet ihr regelmässig Neuigkeiten zu unserer lebensrettenden Arbeit im zentralen Mittelmeer.

Fotonachweise: Michael Bunel / SOS MEDITERRANEE

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