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Es scheint, als hätte Albert zu viele Leben gelebt, als dass sie in seine 41 Jahre passen würden.

Der katalanische Ingenieur verliess sein Zuhause, um als Tauchlehrer die Welt zu bereisen und dabei Touristen wie auch Profis auszubilden. So kam er zum ersten Mal mit dem Rettungstauchen in Berührung. Einige Monate nach Beginn der ‘Migrationskrise’, zwischen der Türkei und Griechenland im Jahr 2015 beschloss Albert, nach Lesbos zu gehen um dort als Freiwilliger zu helfen. Nach einiger Zeit auf Lesbos wurde er von SOS MEDITERRANEE kontaktiert, um im Such und Rettungsteam bei den ersten Einsätzen der Aquarius im Jahr 2016 mitzuarbeiten. Danach kehrte er mit der NGO Open Arms nach Lesbos zurück.

“Da ich im `richtigen’ Teil der Welt geboren wurde, weiss bin, einen Reisepass besitze, der es mir erlaubt zu reisen, und nachdem ich diese Krise vor unserer Haustür gesehen hatte, wurde mir klar, dass ich die Möglichkeit hatte, zu helfen. Deshalb liess ich alles stehen und liegen, um als Freiwilliger nach Lesbos zu gehen.”

Während seiner Zeit dort, bot ihm Open Arms die Stelle als Such- und Rettungskoordinator an. In dieser Funktion war er für die schnellen Einsatzteams (RRT) zuständig, bei denen RHIBs (schnelle Rettungsboote) von Land aus losgeschickt werden, sobald Boote in Seenot gesichtet werden. Danach war er über fünf Jahre lang Einsatzleiter auf den Schiffen von Open Arms im Mittelmeer. In jüngster Zeit arbeitete er als Notfalleinsatzleiter an Bord der Life Support. Da Albert SOS MEDITERRANEE als gut strukturiert und mit erfahrenen Mitarbeitern besetzt empfand, entschloss er sich, zu unserer Organisation zurückzukehren.

Die Tattoos von Such- und Rettungszonen auf seinen Armen sind nur ein Hinweis auf sein Engagement für seine Arbeit. Als Teil seiner vielen Leben hat Albert einen Master in humanitären Notfalloperationen abgeschlossen, während er als Rettungsschwimmer an den Stränden von Katalonien arbeitete.  Ausserdem absolvierte er bei der spanischen Küstenwache eine Ausbildung als Rettungsschwimmer für Hubschraubertransporte. Er hat in der Demokratischen Republik Kongo Mit der NGO Ärzte ohne Grenzen (MSF) und in Südsudan mit der NGO Intersos in der Notfalllogistik gearbeitet.

In seiner Freizeit geht Albert gerne mit seinem Van in die Berge, liest und schreibt und möchte mit dem Kajakfahren auf Flüssen beginnen. Ausserdem engagiert er sich in einem Sozialzentrum zur Unterstützung von Migranten in Rom, wo er derzeit auch lebt.

Credits : Camille Martin Juan / SOS MEDITERRANEE

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