geschichte
GESCHICHTE VON SOS MEDITERRANEE
Seit 2015 hat SOS MEDITERRANEE mit den Rettungsschiffen Aquarius und Ocean Viking über 40.000 Menschen aus Seenot im zentralen Mittelmeer gerettet.
Mai 2015
Gründung von SOS MEDITERRANEE
Sophie Beau, eine Managerin für humanitäre Projekte aus Frankreich und Klaus Vogel, ein deutscher Handelsschiff-Kapitän, gründeten am 10. Oktober 2015 gemeinsam SOS MEDITERRANEE. Ziel der Organisation ist die Durchführung von Rettungseinsätzen im zentralen Mittelmeer, der weltweit tödlichsten Migrationsroute. Nach Deutschland und Frankreich schliessen sich auch Bürger*innen in Italien und aus der Schweiz dieser europäischen zivilgesellschaftlichen Bewegung an.
10 September - 25 Oktober 2015
Crowdfunding für SOS MEDITERRANEE
Mit Hilfe einer kleinen engagierten Gruppe von freiwilligen Helfer*innen beginnt SOS MEDITERRANEE eine Crowdfunding-Kampagne, um ein eigenes Rettungsschiff zu chartern. Innerhalb von nur sechs Wochen werden insgesamt 275.000 Euro gesammelt.
20 Februar 2016
Öffentliche Präsentation der Aquarius
Bevor die Aquarius in die Such- und Rettungsregionen des zentralen Mittelmeers aufbrach, machte sie in Marseille Halt, begleitet von der Besatzung und Ärzte der Welt, dem ersten Partner für medizinische Versorgung. Alle Beteiligten dieses zivilen Gemeinschaftsprojekts hatten die Möglichkeit, das Schiff zu besichtigen. 1 300 Besucher*innen hatten die Gelegenheit, an Bord zu gehen und die Aquarius aus nächster Nähe zu sehen.
26 Februar 2016
Die erste Rettung von SOS MEDITERRANEE
Die Aquarius ist zu ihrem ersten Einsatz in internationalen Gewässern entlang der libyschen Küste aufgebrochen. Am 7. März 2016 werden in einem ersten Rettungseinsatz insgesamt 74 Menschen gerettet und an Bord des Schiffes in Sicherheit gebracht. Von da an folgte einn Rettungseinsatz nach dem anderen. Am 1. Mai 2016 übernehmen Ärzte ohne Grenzen die Aufgabe der medizinischen Erstversorgung.
AUGUST 2017
Gründung von SOS MEDITERRANEE Schweiz
Das europäische Netzwerk wächst mit der Gründung von SOS MEDITERRANEE Schweiz, die von Caroline Abu Sa'da gegründet wurde und ihren Sitz in Genf hat. Diese neue Einheit schließt sich ihren italienischen, deutschen und französischen Kollegen an, um die europäische Bürgermobilisierung zur Rettung des Mittelmeers zu stärken.
Dezember 2018
Ende des Charterns der Aquarius
Am 20. November 2018 führte eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft von Catania (Sizilien) wegen angeblich unsachgemässer Müllsortierung an Bord der Aquarius zu der Entscheidung der italienischen Justizbehörden, eine präventive Festsetzung der Aquarius zu beantragen. Diesem Gesuch wurde nicht stattgegeben, aber die Organisation beschloss, sich von dem Schiff zu trennen. Am 31. Dezember beschloss SOS MEDITERRANEE im Einvernehmen mit Ärzte ohne Grenzen, die Aquarius aufgrund der politischen, administrativen und gerichtlichen Schikanen, denen das Schiff ausgesetzt war, nicht mehr zu chartern.
4 August 2019
Zurück auf Rettungsmission mit der Ocean Viking
Trotz des schwierigen politischen Umfelds für NGOs, die auf See operieren, nahm SOS MEDITERRANEE seine Such- und Rettungseinsätze am 4. August mit einem neuen Schiff, der Ocean Viking, wieder auf, weiterhin in Partnerschaft mit Ärzte ohne Grenzen. Nach 14 Monaten, in denen die Häfen für NGOs gesperrt worden waren, ist die Ocean Viking am 14. September das erste humanitäre Schiff gewesen, das Überlebende an einem sicheren Ort in Italien an Land bringen konnte.
januar und September 2021
Zusammenarbeit zwischen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) und SOS MEDITERRANEE
Am 13. September beginnt die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) die Zusammenarbeit mit SOS MEDITERRANEE mit einem ersten gemeinsamen Rettungseinsatz an Bord der Ocean Viking, bei der Überlebende medizinisch versorgt, psychologisch betreut und in Sicherheit gebracht werden.
SOS MEDITERRANEE Deutschland e.V. trennte sich 2021 vom europäischen Netzwerk und ist seitdem als SOS Humanity aktiv.
11 NOVEMBER 2022
Ungewöhnliche Landung in Toulon
Nach sechs schwierigen Rettungsaktionen vom 22. bis 26. Oktober, 46 Anträgen auf einen sicheren Hafen bei den zuständigen Behörden und einer beispiellosen Blockade vor den Toren Europas erhielt die Ocean Viking schließlich am 11. November den Befehl, 230 gerettete Menschen, darunter mehr als 55 Minderjährige, im französischen Hafen Toulon an Land zu bringen. Die erschöpften Menschen saßen drei endlose Wochen fest, bevor sie an Land gehen konnten, was die längste Sackgasse auf See darstellte, mit der SOS MEDITERRANEE jemals konfrontiert war.
10 JULI 2023
Drohungen der libyschen Küstenwache gegen unsere Teams
Bei einer Seenotrettungsaktion wurden die Geretteten sowie die Besatzung der Ocean Viking und die Mitglieder des IFRC durch Schüsse der libyschen Küstenwache in unmittelbarer Nähe des Rettungsteams gefährdet.Dieser Vorfall markiert das dritte Ereignis dieser Art im Jahr 2023 und unterstreicht die zunehmende Unsicherheit, mit der zivile Rettungsorganisationen im Mittelmeer konfrontiert sind.
10-11 AUGUST 2023
Grösster Rettungseinsatz von SOS MEDITERRANEE
Im Rahmen von 15 Rettungen evakuierte die Besatzung der Ocean Viking 623 Menschen aus Seenot. Der über 48 Stunden andauernde Einsatz ist der bisher grösste von SOS MEDITERRANEE.
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