Auf einem schwarzen Bildschirm, in grosser weisser Schrift, steht: „Seht den Menschen.“ Mit diesem einfachen Satz beendet Klaus Petrus seinen zweistündigen Vortrag über seine Erfahrungen mit Geflüchteten an den Grenzen des Balkans. „Ein Dutzend“ Mal war er bereits auf diesen Fluchtwegen unterwegs, immer wieder begegnete er Menschen, deren Geschichten ihn nicht mehr losliessen. SOS MEDITERRANEE Schweiz durfte bei den Vorträgen dabei sein. Lese hier unseren Erfahrungsbericht.

Er ist an diesen Grenzen schon längst kein Fremder mehr. „Ein Dutzend“ Mal war er bereits auf diesen Fluchtwegen unterwegs, immer wieder begegnete er Menschen, deren Geschichten ihn nicht mehr losliessen. Aus ersten Gesprächen wurden Bekanntschaften, aus Begegnungen Freundschaften. Zwischen den staubigen Wegen und provisorischen Lagern lernte er die Menschen immer besser kennen.

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Im Verlauf seiner Erzählungen wird deutlich: Er berichtet nicht einfach Geschichten über Flüchtende. Er erzählt Geschichten von Menschen, die flüchten.

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Der Schlusssatz passt nämlich nicht nur farblich zur schwarz-weissen Ästhetik seiner Fotografien, sondern bringt auch den gesamten Vortrag in nur drei Worten auf den Punkt. Wie er zu Beginn selbst erklärte, möchte er mit seinen Bildern gegen jene Darstellungen ankämpfen, die wir sonst in den Medien zum Thema Flucht sehen und die sich tief in unser kollektives Bewusstsein einprägen. Er will das stereotype Bild von Migrant:innen aufbrechen und eine neue, zutiefst menschliche Perspektive zeigen.

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Die Idee hinter dem dunklen Bildschirm und den drei weissen Wörtern: Er möchte „radikale Menschlichkeit“ verbreiten. Eine Haltung, die dazu auffordert, bestehende Vorurteile und stereotype Bilder zu hinterfragen, sich ihrer bewusst zu werden und sie aufzulösen. Kurz gesagt: Es geht darum, wieder Empathie zu stärken in einer Welt, in der sie zunehmend verloren geht.

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Bild: Klaus Petrus