Zwischen dem 12. und 14. Dezember rettete die Crew der Ocean Viking insgesamt 163 Menschenleben, darunter 43 Frauen und 43 Kinder.
Einsatzbericht 16/24 - 163 Menschen in 3 Einsätzen aus Seenot gerettet
Heimatland
Rettungsdatum
Alter
Zwischen dem 12. und 14. Dezember rettete die Crew der Ocean Viking insgesamt 163 Menschenleben, darunter 43 Frauen und 43 Kinder, wobei das jüngste ein einmonatiges Baby war. Die Einsätze waren von schwierigen Seebedingungen und Einschüchterungsversuchen seitens der libyschen Küstenwache im Ionischen Meer geprägt. Trotz mehrerer Anfragen bestimmte die italienischen Behörden den mehr als vier Tage entfernten Hafen von Ravenna als Anlandungsort.
12.12.20924
Heute Morgen, während der Patrouillenfahrt in internationalen Gewässern vor Libyen, wurde die Crew der Ocean Viking Zeuge von mehreren UKW-Mayday- Meldungen, die auf ein Boot in Seenot hinwiesen, welches umgehend dringend Hilfe benötigte.
Die Teams der Ocean Viking konnten insgesamt 34 Personen aus einem Schlauchboot erfolgreich evakuieren. Die häufigsten Angaben zu den Herkunftsländern sind Syrien und Gambia.
Eine Stunde nach Abschluss der Rettung näherte sich ein Schiff der libyschen Küstenwache mit hoher Geschwindigkeit, kreuzte vor dem Bug der Ocean Viking und forderte uns auf, das Schiff unverzüglich allein zu lassen, obwohl wir uns in internationalen Gewässern aufhielten. Anschliessend verliessen sie den Einsatzort und brachen den Funkkontakt abrupt ab.
Alle Überlebenden befinden sich mittlerweile in Sicherheit. an Bord der Ocean Viking.
Die Behörden haben Ravenna als sicheren Hafen bestimmt, um die 34 heute geretteten Personen an Land zu bringen. Ein Hafen, der mehr als vier Seetage vom eigentlichen Rettungsgebiet entfernt liegt. Mitten im Winter, bei schwierigen Wetterbedingungen, ist diese Politik der Zuweisung von weit entfernten Häfen eine noch unerträglichere Massnahme für die Seenotrettungs-NGOs und unmenschlich für die Geretteten.
13.12.2024
Gestern entdeckte die Ocean Viking auf dem Weg zum zugewiesenen sicheren Hafen ein gekentertes Fiberglasboot:
Unter Koordination des italienischen MRCC wurden die 3 RHIBs zu Wasser gelassen, um weitere Suchmaßnahmen durchzuführen. Während der Suche, die bis zur Dämmerung anhielt, konnten keine Überlebenden gefunden werden.
Wie von unseren Teams oft beobachtet, bergen libysche Akteure in der Regel Motoren von abgefangenen Booten: Da das gekenterte Boot noch zwei Motoren hatte und nicht gekennzeichnet war, befürchten wir das Schlimmste, ohne aber Gewissheit zu haben.
14.12.2024
Am Samstagmorgen, 14.12.24., hat die Ocean Viking 129 Menschen gerettet, darunter 43 Frauen (eine von ihnen ist schwanger) und ebenfalls 43 Kinder. Sie befanden sich in einem 15 Meter langen stählernen Fischerboot, das sich im Ionischen Meer 76 Seemeilen von der italienischen Küste entfernt in der italienischen SARR in internationalen Gewässern befand. Bei der aufwändigen Rettungsaktion, die sich über zwei Stunden hinzog, war auch die italienische Küstenwache im Einsatz.
Die Überlebenden berichteten unseren Teams, dass sie die Türkei sechs Tage zuvor verlassen hatten. Beim jüngsten Überlebenden handelt es sich um ein einen Monat altes Baby, das mit seiner Mutter unterwegs ist. Zwei Frauen, die an Unterkühlung litten, kollabierten, als sie unser Schiff erreichten, und mussten auf Tragen an Bord gebracht werden. Alle Personen sind nun an Bord der Ocean Viking in Sicherheit.
Trotz mehrerer Anfragen, einen nicht so weit entfernten Hafen für die Anlandung zu bestimmen, erhielten wir von den italienischen Behörden erneut die Bestätigung, dass sie Ravenna als sicheren Anlandeort beibehalten werden, auch wenn sie diese Rettungsoperation selbst koordiniert hatten.
Insgesamt befinden sich nun 163 gerettete Personen an Bord, die ohne weitere Verzögerung an Land gebracht werden sollten.
Im Jahr 2024 verloren mindestens 1.617 Menschen ihr Leben im zentralen Mittelmeer.
Credits Videos: Muriel Cravatte / Mirgane Lescot / SOS MEDITERRANEE
Credits Titelbild: Muriel Cravatte / SOS MEDITERRANEE
News
Einsatzbericht 01/25 der Ocean Viking - 101 gerettete Personen
"Ich habe beschlossen, das Land zu verlassen, um in Sicherheit zu sein."
Der italienische Senat verabschiedet das sogenannte "Flow Decree"
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