In zwei Einsätzen rettete die Besatzung 120 Menschen aus Seenot. Während der ersten Rettung näherten sich zwei bewaffnete maskierte Männer dem Einsatz und lösten Panik aus. Mehrere Menschen sprangen aus dem Boot in Seenot ins Wasser. Alle Personen konnten auf die Ocean Viking evakuiert werden. Als sicherer Hafen wurde die Marina Di Carrara zugewiesen. Am 10. Juli führten die Teams der Ocean Viking 3 weitere Rettungen durch und stabilisierte ein viertes Boot, von welchem die Menschen in Seenot anschließen von der italienischen Küstenwache evakuiert wurden.  Am 9. Juli 2024, gegen 6 Uhr morgens, erhielt Ocean Viking einen Notruf von Alarm Phone über ein Holzboot in Seenot in der libyschen Such- und Rettungsregion.   Die Teams entdeckten das überfüllte doppelstöckige Holzboot kurz darauf. Die drei Schnellrettungsboote wurden zu Wasser gelassen, um die Rettung durchzuführen. Das in Seenot geratene Boot kippte auf eine Seite. Nach der vollständigen Verteilung der Rettungswesten und während die Besatzung die Überlebenden auf die Schnellrettungsboote evakuierte, näherten sich zwei nicht identifizierte Zodiacs. Ein Zodiac ging längsseits des in Seenot geratenen Holzbootes und zwei bewaffnete maskierte Männer stiegen auf das Boot, während sich einige der Schiffbrüchigen noch an Bord befanden. Panik brach aus, und etwa 15 Personen sprangen ins Wasser, weil sie befürchteten, nach Libyen zurückgebracht zu werden. Unseren Teams gelang es, sie alle an Bord unserer Schnellrettungsboote zu bringen und dann alle auf die Ocean Viking zu evakuieren. Ein Überlebender, der ins Wasser gesprungen war, litt stark an Unterkühlung und emotionalem Stress, sodass er bei seiner Ankunft auf der Ocean Viking an Deck zusammenbrach.

Am Ende des Rettungseinsatzes fuhren die maskierten Männer das Holzboot weg, begleitet von den Zodiacs.   Alle 93 Überlebenden, darunter 4 Frauen, 3 Kinder und 6 unbegleitete Minderjährige, befinden sich nun sicher an Bord. Die Überlebenden gaben an, Al Zawiya in der Nacht zuvor verlassen zu haben. Kurz darauf entdeckte Seabird ein kleines Holzboot, das in Seenot geraten war. Die Ocean Viking führte die Rettung von 27 Schiffbrüchigen durch, nachdem sie die Genehmigung von einem libyschen Boot vor Ort erhalten hatte, das sich nicht in die Operation einmischte. Unter den 27 Überlebenden befinden sich 5 unbegleitete Minderjährige. [caption id="attachment_44947" align="alignnone" width="1202"]

Das kleine libysche Boot kaperte am Ende der Rettungsaktion den Motor des Holzbootes und setzte ihn in Brand. Ein libysches Patrouillenboot näherte sich der Ocean Viking zu einem späteren Zeitpunkt, um Informationen über die Situation zu erhalten, und fuhr anschließend wieder ab.  120 Überlebende befinden sich jetzt an Bord der Ocean Viking.  Als sicherer Hafen wurde die Marina Di Carrara zugewiesen.[caption id="attachment_44945" align="alignnone" width="1238"]

Am frühen Morgen des 10. Julis entdeckte die Brücke ein überfülltes Metallboot südlich von Lampedusa. Die italienische Seenotrettungsleistelle beauftragte die Besatzung der Ocean Viking mit der Stabilisierung des Bootes. Es lief Leck und drohte zu kentern. Unser Team evakuierte die Menschen auf unsere RHIBs, bevor sie auf ein Boot der italienischen Küstenwache transferiert wurden. Unter den 53 Überlebenden waren auch Frauen und Kinder. Sie alle waren geschwächt und dehydriert. Nach ihren Angaben verbrachten sie 3 Tage auf See. Viele wiesen Verbrennungen auf. Sie waren von Sfax, Tunesien, aus aufgebrochen.

Kurz nach dem Transfer der Überlebenden aus der vorherigen Rettung auf das Schiff der italienischen Küstenwache entdeckte Seabird ein doppelstöckiges Holzboot in der neuen, sich überschneidenden tunesischen und maltesischen Such- und Rettungsregion. Die Seenotrettungsleistelle in Tunis erkannte das internationale Seerecht und die Pflicht zur Hilfeleistung durch die Ocean Viking an. Die Besatzung rettete weitere 98 Überlebende, darunter 6 Frauen und 3 Kinder.

Während die Rettung durchgeführt wurde, sichtete das Team ein weiteres kleines überfülltes Holzboot. Unsere Crew konnte 43 weitere Überlebende, darunter 3 Frauen und 5 Kinder retten.Insgesamt 261 Überlebende, darunter 13 Frauen, 11 Kinder und 41 unbegleitete Minderjährige sind nun an Bord der Ocean Viking.

Später am Nachmittag erhielt die Ocean Viking einen Notruf von Alarm Phone. Kurz darauf wurde ein überladenes Glasfaserboot gesichtet. Die italienische Seenotrettungsleitstelle wies daraufhin unsere Besatzung an, dieses Boot zu stabilisieren. An Bord befanden sich etwa 50 Personen, die unter Hitzschlag und Dehydrierung litten. Schlussendlich übernahm die italienische Küstenwache dann die Evakuierung dieser Personen in Seenot.

Am 13. Juli sind die 261 Menschen an Bord der Ocean Viking sind in Marina di Carrara an Land gegangen. Einige von ihnen hatten drei Tage auf See ohne Wasser und Nahrung bei extremer Hitze verbracht. Andere wären beinahe ertrunken, weil bewaffnete Männer brutal intervenierten. Das zentrale Mittelmeer ist nach wie vor eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt.